Rechenschwäche erkennen

Eine Rechenschwäche oder Rechenstörung (Dyskalkulie) zu erkennen, ist nicht immer einfach, da Kinder vielfältige Strategien entwickeln, um trotz fehlendem Verständnis ihre Matheaufgaben zu erledigen. Sie sind meist sehr fleißig, lernen viel auswendig und entwickeln eigene Rechenstrategien.

Doch Sie als Eltern kennen Ihr Kind am besten:
Wenn es in nahezu allen anderen Bereichen Spaß am Lernen hat und die Probleme (zunächst) ausschließlich Mathematik betreffen, sollten Sie aufhorchen und sich folgende Fragen stellen:


  1. Rechnet Ihr Kind immer noch mit den Fingern oder zählt es (lautlos) beim Rechnen?

  2. Vertauscht es Rechenzeichen ohne erkennbaren Grund?

  3. Vertauscht es immer mal wieder Zehner und Einer, z.B. 82 statt 28?

  4. Macht es Fehler bei Aufgaben, die eigentlich längst sitzen sollten?

  5. Versteht es die Rechenregeln nicht und/ oder rechnet auf unverständliche Weise?

  6. Hat es große Probleme damit, Textaufgaben zu verstehen und den Lösungsweg zu finden?

  7. Sind die Mathehausaufgaben ein ständiger Kampf, der sich ewig in die Länge zieht?

  8. Ist es in Mathematik deutlich langsamer als seine Mitschüler?

Rechenschwäche oder Rechenstörung?

Eine Rechenstörung (Dyskalkulie) ist eine „umschriebene Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten“ (ICD-10) und kann von einem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie mithilfe standardisierter Tests diagnostiziert werden. Die Rechenstörung ist stärker ausgeprägt als die Rechenschwäche.

Die Symptome und Schwierigkeiten sind jedoch meist identisch.

Ob Rechenschwäche oder Rechenstörung ist für Ihr Kind nicht entscheidend. Die allermeisten Kinder leiden darunter, den Anforderungen und Erwartungen nicht gerecht zu werden. Sie haben zudem keine Chance, sich selbst durch Fleiß und Anstrengung aus der Situation zu befreien.

So entsteht oft ein Teufelskreis aus Versagen, Selbstzweifeln und Ängsten, der häufig auch zu weiteren, deutlicheren Anzeichen führt.

Weitere Anzeichen einer Überforderung:

  • Das Kind hat Angst vor dem Matheunterricht und besonders vor Tests
  • Es weigert sich in die Schule zu gehen und leidet unter dem Druck
  • Es zeigen sich körperliche Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen, etc…
  • Das Kind wird auch in anderen Fächern schlechter
  • Es verliert an Selbstbewusstsein und traut sich immer weniger zu.
  • Das Kind beginnt aggressiv zu werden, verweigert sich oder spielt den Klassenclown.

Kann mein Kind richtig rechnen?

Auch wenn Sie nur die Vermutung haben, dass Ihr Kind eine Rechenschwäche/ Rechenstörung (Dyskalkulie) haben könnte, sollten Sie der Sache auf den Grund gehen.

In manchen Fällen gibt es andere Gründe für die schlechten Leistungen wie zum Beispiel Konzentrationsprobleme oder Schwierigkeiten mit Mitschülern oder Lehrern. Auch diese Ursachen sollten ergründet und nach Möglichkeit behoben werden.

Doch oftmals erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um eine Rechenschwäche oder eine Rechenstörung handelt. In diesem Fall bringt ein standardisierter Dyskalkulie-Test bei einem Facharzt Klarheit.

Etwa 5 Prozent aller Schülerinnen und Schüler leiden an einer Dyskalkulie.

Im Durchschnitt sind somit ein bis zwei Kinder pro Schulklasse von einer Rechenstörung betroffen. Die Anzahl der Kinder mit einer Rechenschwäche dürfte noch weit höher liegen.

Rechenschwäche erkennen/ Dyskalkulie diagnostizieren

Termine bei Fachärzten sind nicht immer leicht zu bekommen, mehrere Wochen Wartezeit sind leider die Regel. Damit wir dennoch direkt mit der Lerntherapie starten können, biete ich den „Schnuppermonat“ an.

Im Schnuppermonat finden vier Therapiestunden statt. Diese nutze ich, um mit geeigneten Übungen und Spielen den individuellen Lernstand zu ermitteln. Ihr Kind bekommt einen ersten, neuen Zugang zur Mathematik und wir können uns gegenseitig „beschnuppern“.


Unabhängig von der fachlichen Dyskalkulie-Diagnostik, kann ich auf Grundlage des Schnuppermonats einen Therapieplan für eine anschließende Lerntherapie erstellen.

Grundsätzlich empfehle ich aber immer die Abklärung beim Facharzt, da im Rahmen der Dyskalkulie-Diagnostik unter anderem auch die Konzentrationsfähigkeit getestet wird.